Beobachtungen bei Lampropelma nigerrimum

die November Ausgabe 2009, war der Auslöser für mein Interesse an Lampropelma nigerrimum. Mit aufschlussreichen Berichten und tollen Bebilderungen hat Michel Jaen Verdez diesen Artikel geschrieben. Das Titelbild welches diese Art zeigt, hat mich sofort angeprochen, obwohl ich eigentlich eher die farbenprächtigen und „ruhigeren“ Arten unserer achtbeinigen Pfleglinge mag. Nach diesem Artikel war jedenfalls klar – muss ich haben. Also mach ich nicht lange rum und besorg mir eine. 
Im Januar 2010 bekam ich dann endlich von einem guten Freund, zwei Böcke und ein Weib mit ca. 2cm KL. Schon allein, dass man die Geschlechter bei 2cm KL auseinander halten konnte, machte diese Art noch etwas  interessanter in meinen Augen. Mit besonderer Vorsicht durften beide auch gleich Ihr Endterrarium beziehen, da ich aufgrund der angesprochenen  Aggressivität, einen späteren Terrariumwechsel vermeiden wollte.
Beim überführen des Weib`s  in das Terrarium, durfte ich auch gleich erleben, was für ein Verhalten diese Art bei Störung, an den Tag legt. Mit einem Satz aus der Transportbox, ließ sich das Weib wie eine Kugel fallen und rollte sich auf dem Boden ab, um einen nächstgelegen Unterschlupf zu beziehen.
Ähnliches konnte ich später bei einem adulten Bock beobachten, den ich im Badezimmer, Versandfertig in eine Box umpacken wollte. Nach dem er die Möglichkeit „sah“ das Weite zu suchen, rannte er unaufhaltsam in Rekordzeit an den Badfliesen hinauf , bis ich Ihn mit dem Deckel (so jedenfalls mein Plan), aufzuhalten versuchte. Im gleichen Augenblick ließ er sich aus ca. 1,50 Meter fallen, landete als kleine Kugel in der Badewanne und schnellte wie ein Blitz in waagerechter Richtung davon, bis ich es schaffte eine Box über Ihn zu stülpen. Dies war sicher nicht die schönste Art ein Tier umzusetzen, aber eine Erafhrung die mir mal wieder gezeigt hat, das man in diesem Hobby immer Herr seiner Sinne sein muss und keine Routine aufkommen lassen darf! Mein Pärchen entwickelte sich prächtig. Schon am 24.04.2011 erreichte der Bock seine RH. Das Weib hingegen, war zumindest bei gleichem alter, Paarungswillig, da es auf das spätere trommeln es Kerls aus der HD Dose in Ihrem Terrarium reagierte. Ich entschloss mich kurz darauf, einen Verpaarungsversuch zu starten und begann das erste mal, den Bock am 28.05.2011 zu Ihr zu setzen. Dies wiederholte ich am 04.06.2011 und nochmal am 12.06.2012 wo er dann als Abendmahl endete. Im Oktober 2011 sah ich im Wohngespinnst des Weib`s, die ersten Slings in 1.Fh rumrennen. Eine Schande das ich nichts mehr von denen im Bestand habe. Ich glaube, das muss ich wieder ändern. 


Flüchtlinge, Brachypelma albopilosum:

Nach meiner ersten erfolgreichen Verpaarung und dem darauffolgendem Kokon meine Brachypelma albopilosum habe ich mich dazu entschlossen, diesen bis zum bitteren Ende bei ihr zu lassen. Als ich der Meinung war, es könnte so langsam an der Zeit sein das sie diesen öffnet verpackte ich Teilbereiche des Terri in Damenfeinstrumpfhosen (meiner Mam`sei Dank). Sämtliche Lüftungsbleche waren perfekt abgedeckt.
Eines morgens, zum Glück ein Samstag stand ich um 8.00 Uhr auf und bewegt mich, noch ganz verschlafen, Richtung Wohnzimmer. Im Flur erstarrte ich. Wohin ich auch sah, überall Spiders. Flur, Kinderzimmer, Badezimmer und Küche waren komplett belagert. Mir ging nur noch ein "Oh Shit" über die Lippen. Knapp fünf Wochen standen in sämtlichen Bereichen Heimchendosen mit denen mein Schatz, Nicklas und Ich tag- täglich ein paar Flüchtlinge einsammelten. Meist kamen sie erst in den frühen Morgenstunden zum Vorschein.
Perfekte Verstecke waren die Zwischenräume vom Laminat und deren Sockelleiste. Ich wünschte, es wären Baumbewohner gewesen. Insgesamt haben wir 412 vergnügte Slings und 15 Todesfälle eingesammelt. Ob sich der eine oder andere unterm Laminat verlaufen hat bleibt offen.
Was passiert ist? Die Slings nahmen den Weg zwischen den Schiebescheiben und hatten vermutlich die halbe Nacht Zeit sich sich zu verdünnisieren.


Der Ausreißer, Lasiodora striatus:

Ist es eine Geschichte, oder ist es ein Gedicht? So richtig weiß ich es noch nicht.
Es hat sich wirklich zugetragen, da könnt Ihr meine Lasiodora striatus fragen.

Nach 4 Tagen musste ich mich fragen, was ist mir Ihr geschehen? Ich konn`t sie nicht mehr seh`n.

Was ist passiert, wo ist sie hin, ist sie in ihrer Höhle drin?
Ich dachte na gut, sie wird sich häuten oder sie ruht.

Eines morgens, Nicklas macht mich wach, "Du Papa, da ist eine Spinne an der Wand" und lacht.
Ganz verschlafen sagte ich, "Lass doch das Tier dort sitzen, man sieht hier ständig Weberknechte flitzen".

Er sagte, "Ich würde ja mal schauen, denn ich glaube Sie will abhauen.
Vor ein paar Tagen hast Du sie mir noch im Terri gezeigt, irgendwie hat sie sich wohl befreit?"

Mein Atem stockte, ich war hellwach, was hat sie an meiner Wand gemacht?
Wie kam sie dahin, wieso war sie nicht im Terri drin?

Ich fing sie wieder ein und setzte sie zurück, ich möchte meinen wir hatten Glück.
Vom Bett zur Wand haben uns 10 cm getrennt, wir haben anscheinend nebeneinander gepennt.

Bis heute weiß ich ehrlich nicht, wie sie ist entwischt.
Das Terri war immer verschlossen, es sei denn ich habe die Pflanzen gegossen.

Ist sie in diesem Moment ausgebrochen und hat sich dann ganz schnell verkrochen?
Wie dem auch sei, sie ist wieder da. Ist das nicht Wunderbar?


 

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