2012 wurde eine sehr vielversprechende Website ins Leben gerufen, die sich ausschließlich mit Vogelspinnen beschäftigen sollte. Roman Composio war hier der Initiator und hat einiges auf die Beine gestellt. Wir kannten uns bereits durchs Hobby und irgendwann fragte er mich, ob ich zum Thema ein Interview geben würde. Gesagt, getan. Leider (für dieses Projekt) hat Roman neue Entscheidungen für seinen Lebensweg getroffen, die das Pflegen der Seite nicht mehr möglich machten. Er fragte ob ich die Seite übernehmen möchte, war selbst aber beruflich und Freizeittechnisch so eingespannt, das ich es nicht auf die Reihe bekommen hätte. Vielleicht erinnert sich der ein oder andere noch an die Domain Adresse: www.terraristen.de Was aber geblieben ist, sind seine Fragen und meine Antworten, die ich auch heute noch genauso unterstreiche!
Wann hast Du deine erste Vogelspinne bekommen und um welche Art handelte es sich dabei?
Am 06. März 2004 kaufte ich meine erste Vogelspinne beim „Weissenfels“ in Berlin. Es handelte sich um eine Grammostola pulchra. Da sich diese nach Einzug in Ihr neues Heim direkt in Ihre Wohnröhre zurückzog und sich wochenlang nicht blicken ließ, musste eine weitere her. Auf meiner ersten Börse im August 2004 in Berlin (Hohenzollernplatz) erhielt ich erste Einblicke in die „Szene“ und es war um mich geschehen.
Was fasziniert dich derart an den Tieren?
Es ist das Tier an sich, seine gesamte Lebensweise. Die eleganten Bewegungen, wie sie sich häuten, Nahrung zu sich nehmen, die teilweise krassen Farben einiger Arten sowie die unterschiedlichen Verhaltensweisen. Ich verbinde mit diesen Tieren Faszination und Vielseitigkeit auf hohem Niveau.
Worin siehst du deine Terraristikmission?
In erster Linie möchte ich das Thema vermitteln, Leute begeistern und Ängste nehmen. Für viele Menschen sind „Spinnen“ ein Horror. Ich möchte helfen, die Tiere aus einer neuen Sichtweise zu betrachten um mit ihnen Leben zu können und nicht den Staubsauger oder Hausschuh zu benutzen, wenn sie sich mal ins Zimmer verirren.
Wie denkst du über die Einbringung von Wildfängen ins Hobby?
Ich bin der Meinung, dass zur Arterhaltung, bzw. um neue/ seltene Arten ins Hobby einzubringen, Wildfänge notwendig sind. Je eher seltene Arten als WF (natürlich legal) importiert werden, destso eher besteht die Chance auf eine deutsche Nachzucht um ein weiteres „abgrasen“ der Biotope entgegenzuwirken. Hierzu möchte ich aber ganz klar erwähnen, dass man sich auf so viele WF Tiere beschränken sollte, wie es für Zuchtgruppen üblich ist.
Was gehört für dich zur Pflege und zur Fütterung deiner Lieblinge dazu und worauf sollte man achten?
Das wichtigste ist es, eine artgerechte Haltung anzustreben und abwechslungsreich zu füttern. Artgerechte Haltung soll heißen, dass man versucht seinem Tier ein entsprechendes Habitat in Bezug auf dessen Herkunft anzubieten. Insbesondere sollten Bodengrund, Versteckmöglichkeiten und klimatische Bedingungen realisiert werden. Abwechslungsreiche Kost bedeutet, von dem wirklich umfangreichen Futtertierangebot auch gebrauch zu machen. Gekaufte Futtertiere von dort beziehen, wo man darauf vertrauen kann, dass diese mit gesunder Kost herangezogen werden und vor dem verfüttern nochmal mit Obst, Früchte oder ähnliches versorgen.
Welche Tipps kannst du "Neulingen" in Bezug auf die Gedanken vor dem Kauf geben?
Vor einer Kaufentscheidung sollte man sich Grundkenntnisse aneignen. Hierzu ist es hilfreich, in Fachliteratur zu investieren, welche preislich meist auch überschaubar ist. Auch muss man sich darüber im klaren sein, dass diese Tiere nicht aus Sensationsgier gehalten werden sollten und einige Arten ein Lebensalter von über 20 Jahre erreichen können.
Wie sieht dein Terraristikjahr 2013 aus?
Ich bin genau da, wo ich immer hin wollte. Ich habe einen für mich zufriedenstellenden Bestand, welchen ich auch bei der einen oder anderen Nachzucht streßfrei versorgt bekomme.
Ich wünsche mir, dass es 2013 und in den folgenden Jahren keine gesundheitlichen Einschränkungen geben wird welche erfordern, dass ich dieses tolle Hobby aufgeben muss. Zudem erhoffe ich mir ein vertrautes miteinander unter gleichgesinnten. Gern möchte ich die Chance ergreifen, meiner Frau Doreen und meinem Sohn Nicklas für Ihre Unterstützung und Akzeptanz mein Hobby betreffend zu danken. Jeder der sich intensiver mit diesem Thema auseinandersetzt weiß, das Entbehrungen notwendig sind, wenn man mit Hingabe diesem nachgehen möchte.